Standards für Applikationen auf mobilen Endgeräten

Open Course 2011, Woche 5 (30. Mai – 5. Juni): Wie mobil wird das Lernen? Mobile & Ubiquitous Learning.

Das Lernen auf mobilen Endgeräten ist ein Zukunftsmarkt. Inzwischen verfügt fast jeder über ein eigenes Gerät. Ein großer Vorteil: Neben großen Firmen und Organisationen können auch kleine und mittelständische Unternehmen sowie Privatpersonen von dieser Lernform profitieren.

Eine Herausforderung stellt die Plattoformunabhängigkeit dar. Die vielfältigen Betriebssysteme für mobile Endgeräte wie z.B. Android, iOS, Symbian, Windows Mobile etc. werden mithifle unterschiedlicher Entwicklungsumgebungen und Programmiersprachen erstellt. Es ist nötig, für jedes Betriebssystem eine andere App zu programmieren. Wenn man plattformübergreifend entwickeln möchte – und das ist im Bereich E-Learning wichtig – treibt das die Kosten in die Höhe.

Apple bietet seinen Entwicklern mit dem iPhone SDK (Software Developer Kit) ein leicht zu erlernendes Tool und stellt eine Bibliothek bereits fertiger „Controls“ (d.h. Bedienelemente) auf Basis der Programmiersprache „Objective-C“ zur Verfügung. Android App-Programmierer können auf Eclipse, eine Applikation zum erstellen von Java-Software zurückgreifen. Windows Mobile Apps werden mit Visual Studio auf Grundlage von C oder C++ erstellt.

Standard-Projekt im iPhone Software Developer Kit
Standard-Projekt im iPhone Software Developer Kit

Um sinnvoll plattformunabhängige Apps zu erstellen wären allgemein akzeptierte Standards nötig. Doch so viele Hersteller unter einen Hut zu bringen, gestaltet sich als extrem schwierig. Hier rangieren die Interessen einzelner Firmen leider immer noch vor dem allgemeinen Interesse.

Im Web 2.0. ist immer haufiger eine Öffnung von Plattformen und Systemen nach außen zu finden. Diese Entwicklung ist bei Herstellern wie Apple oder Microsoft leider noch nicht angekommen. Wenn die „Großen Player“ hier nicht dazu lernen, werden sie in diesem Bereich die Marktführerschaft dauerhaft nicht halten können.

Es ist noch nicht lange her, dass das E-Learning-Potenzial für den Mobile Computing Markt entdeckt wurde. Die Entwicklung von Lern-Applikationen und vor allem die dazu passenden Anwendungsszenarien stecken noch in den Kinderschuhen. Eine weitere noch nicht gelöste Herausforderung ist die Auffindbarkeit von passenden Lerninhalten in plattformübergreifenden Portalen. Hierzu müsste es die Möglichkeit geben, Apps mit allgemein lesbaren Metatags zu versehen.

Angesichts der Herausforderungen blicke ich mit Spannung auf die Entwicklungen der nächsten Jahre. Entscheidende Faktoren für den Bereich E-Learning werden mit großer Wahrscheinlichkeit einheitliche Standards und Schnittstellen nach außen sein. Möglicherweise ließe sich etwas Vergleichbares wie SCORM auch auf Anwendungen in mobilen Endgeräten übertragen.

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