Ein Barcamp als Lehrveranstaltung an der Hochschule – Teil 1

Um ein Barcamp als Lehrveranstaltung für eine Hochschule zu planen und umzusetzen, müssen gegenüber einem von einem freien Träger veranstalteten Barcamp ganz andere Parameter eingearbeitet werden. Im Wintersemester 14/15 konnte ich erste Erfahrungen mit der Verknüpfung der beiden Lernwelten machen und stelle mit Freuden fest: Es funktioniert besser als erwartet.

Die Anforderungen an ein Barcamp gegenüber denen einer Lehrveranstaltung an einer Hochschule.
Die Anforderungen an ein Barcamp gegenüber denen einer Lehrveranstaltung an einer Hochschule.

Um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, entstanden folgende Lösungswege:

Selbsteinschätzungs-Fragebogen misst Kompetenzzuwachs

  • Zu Semesterbeginn wird ein Kompetenz-Fragebogen ausgefüllt.
  • Teil der Semesterarbeit ist es, sich auf Basis des Fragebogens drei persönliche Lernziele auszuwählen und diese bis zum Semesterende weiter zu entwickeln sowie die Arbeitsergebnisse zu dokumentieren. Anhand der Dokumentation können individuelle Lernerfolge objektiv nachgeprüft werden.
  • Gegen Semesterende wird die Befragung erneut durchgeführt und die beiden Fragebögen miteinander verglichen. Die Befragung ist anonym. Es kann der Kompetenzzuwachs des gesamten Semesters sowie einzelner „Fragebogen-Kennungen“ evaluiert werden. Rückschlüsse auf Personenbezogene Daten sind nicht möglich.

Semesterarbeit ersetzt Klausur

  • Eine Klausur wäre kein geeigneter Leistungsnachweis, da das Lernen im Onkomm-Camp aufgabenbezogen, projektbezogen und selbstorganisiert stattfindet.
  • Dennoch muss ein Leistungsnachweis geführt werden. Es werden keine formellen Inhalte abgefragt sondern das Vorhandensein von Arbeitsergebnissen überprüft.
  • Ein Dokument beschreibt ganz genau alle Artefakte der Semesterarbeit inclusive Abgabeform und Abgabedatum. Die Abgabe erfolgt in Form einer Präsentation auf dem Abschlusscamp sowie einer CD, die alle Artefakte enthält.

Portfoliolernen zur Lernerfolgskontrolle

  • Um die Lernerfolge objektiv nachzuprüfen und mögliche Fehlinterpretationen der Semesteraufgabe frühzeitig zu erkennen, werden die Arbeitsergebnisse in einem Portfolio (System: Mahara) gesammelt.
  • Die wöchentlichen Aufgabenstellungen orientieren sich am Kurs-Rythmus (z.B. bis spätestens 3 Tage nach einem Barcamp soll ein Blogbeitrag veröffentlicht sein)
  • Feedback seitens der Lehrenden erfolgt in regelmäßigen Abständen über Mahara. Peer to Peer Reviews werden angeregt.
  • Die Aufgabenstellungen sowie die Termine sind im Kursfahrplan genau beschrieben. Werden alle Aufgabenstellungen zeitnah erledigt, brauchen gegen Semesterende nur noch alle Artefakte gesammelt und abgegeben werden. Das entlastet die Studierenden während der Klausurenphase.
Share SHARE

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*